So viel vorweg: Deinen Stress direkt und gänzlich loszuwerden, ist eine Illusion und trotzdem möchte ich dich ermutigen weiter zu lesen, denn was du definitiv schaffen wirst, wenn du dran bleibst: Du lernst, wie viel Stress genau richtig für dich ist, um sogar effizienter und mit mehr Freude deinen Alltag zu bewältigen und du wirst lernen, ungeplante und unvorhersehbare, fordernde Situationen, Aufgaben oder Probleme gesünder zu bewältigen.
Das Jahr 2022 war für mich gefühlt ein Aneinanderreihung ungeplanter und unerwarteter Wendungen, Herausforderungen und Problemen. Ganz ehrlich, ich wollte mich nur noch verkriechen. All das was ich die Jahre zuvor gelernt hatte, schien für mich nicht mehr anwendbar zu sein. Dann hab ich beschlossen, einfach neu anzufangen.
Ja! Ich habe neu angefangen, denn mein altes Leben und mein altes Ich würde ich nicht zurückbekommen, egal, wie sehr ich es versuchte. Was ich aber tun konnte, mir erneut mein Leben inklusive Alltag, Routinen und einen Rhythmus aufzubauen, der JETZT in mein Leben passt. Und wie ich dabei vorgegangen bin, möchte ich dir heute Schritt für Schritt erzählen.
Zuerst war ich wütend. Ich war so richtig sauer,, dass ich mein altes, so geliebtes Leben mit all seinen Freiheiten und Annehmlichkeiten echt loslassen musste. Ich hab geweint, hab geflucht und war nach ein paar Tagen (!), einfach nur noch erschöpft!
Diese Zeit war wichtig, denn was geschehen war, war dass ich bei all dem Durchhaltenwollen und Funktionierenwollen einfach all meinen Gefühle runtergeschluckt habe und die wollten nun raus.
Wenn du mich nicht kennst, dann nehme ich dich kurz in mein leben mit: Ich bin Mama von 3 Kindern und No. 3 unser kleiner Nachzügler, hat mein Leben und Arbeiten letztes Jahr einmal komplett auf den Kopf gestellt. Das Wegbrechen aller organisierten Betreuungsoptionen hat meine Arbeitsroutine - wenn auch angepasst an Baby und schon reduziert komplett zusammenbrechen lassen. Ich wollte jedoch nicht aufgeben! Ich wollte es nicht wahrhaben.
Was du als Hintergrundwissen verstehen wissen solltest, ist dass wir in vielen Systemen leben. In unserer Familie, in unseren Freundschaften, einfach in jeder Beziehung, die wir in unserem Leben haben. Kommt eine Beziehung dazu oder fällt eine Weg oder verändert sich eine Person in diesem System, dann reagiert das ganze System mit - unaufhaltsam.
Klar weiß ich das, ich bin jedoch sehr stur und hab es gelernt zu kämpfen und daher hab ich genau das gemacht, bis ich zusammenbrach, denn alleine das alte System aufrecht erhalten zu wollen kostet so unglaublich viel Kraft.
Aus medizinischer Sicht befand ich mich und befinden sich Personen, die immer über ihre Grenzen hinausgehen, immer mehr leisten und keine Pausen machen, in einer ständigen Aktivierung des Sympathikus. Sie laufen auf Hochtouren und die wichtige Entspannung- und Regenerationsphase bleibt aus.
Was die Folgen eines solchen chronischen Stresses sind, habe ich euch im letzten Artikel sehr ausführlich beschrieben und erklärt. Diesen Artikel findest du hier >>> Warum du es nicht schaffst, deinen Stress zu reduzieren
Wir leben in Beziehungssystemen. Jede Veränderung in diesem - durch eine Veränderung der Personen in ihnen oder durch verändertes Verhaltensmuster/ Reagieren eines Beteiligten, verändert die Systemik, so dass letztlich alle zum Reagieren gezwungen sind.
Ich musste also reagieren, um mein Leben wieder in gesunde Bahnen zu lenken und auch als Ärztin & Coachin wieder arbeiten zu können, was mir einfach so unglaublich wichtig ist und mich zu großen Teilen ausmacht.
Inhaltsverzeichnis:
1) Alles auf Anfang - ein Versuch der Anleitung zum Ordnen
Letztlich musste ich loslassen. Mein altes Leben loslassen mit allen Erwartungen, die ich daran geknüpft hatte. Einmal loslassen, wer ich bis dahin war und loslassen, wer ich dachte zu sein. Tatsächlich stresst uns am meisten, welche Erwartungen wir selbst an uns haben! Ich habe erwartet, dass ich mein altes System aufrecht erhalten muss. Erst als ich diese Erwartung schweren Herzens los lies, konnte ich beginnen, alles neu zu ordnen.
Erstmal folgte allerdings eine Phase, in der ich einfach ausruhen musste. Mich erholen von dem Hyperspeed, den ich bis dahin an den Tag gelegt hatte, um der Veränderung entgegen zu wirken. Das waren viele Tränen, Wut, Kampf und (Selbst-)Vorwürfe im Wechsel. Und einfach ganz viel Nichtstun mit Raum zum Nachdenken und letztlich erkennen, Lösungen finden.
Du siehst also, dass du die Entscheidung nicht einfach triffst, denn je nachdem, wie sich dein Leben verändern wird, ist dieser Prozess auch begleitet von Angst vor dem Neuen, Ungewissheit, wie es weitergeht und Trauer, um das Liebgewonnene. Daher habe ich größte Empathie für alle, die gerade in dieser Phase stecken.
Lass mich nun Schritt für Schritt erzählen, was ich brauchte und was mir half, mich wieder zu ordnen, auszurichten und aus der Stressspirale auszusteigen.
Selbstakzeptanz und Selbstmitgefühl
Ich habe gerade bereits geschrieben, dass ich soviel Empathie für dich habe. Doch zu allererst durfte ich diese Empathie für mich finden. Sehr zielstrebige und visionäre Menschen erheben oft einen hohen Leistungsanspruch an sich selbst.
Gepaart mich sehr wenig Selbstmitgefühl, wenn der eigene Anspruch nicht erfüllt wird. Lass uns einmal verstehen, wo das herkommt:
Wir streben instinktiv von Geburt an nach Anerkennung, Zugehörigkeit und Liebe. Das sind Urinstinkte, die all unserem Handeln als Urbedürfnis zu Grunde liegen, denn sie bedeuten Sicherheit. Da diese so tief verankert sind, passiert es uns immer wieder und gerade in krassen Situationen und Veränderungen, in denen wir nur noch funktionieren und nicht mehr agieren, wie Gefahrensituationen oder eben auch krasser Überforderung in deinem Alltag/ Leben fallen wir in diese Instinkte zurück.
Den ersten Schritt, um wieder die Kontrolle zu übernehmen und dir damit selbst die Sicherheit zu geben, machst du, indem du DICH SELBST ANNIMMST. Es ist ok, mal nicht alles Hyperspeed zu erreichen. Für viele Menschen ist dein Tempo utopisch!
Nimm dich selbst in den Arm. Atme tief durch. Alle Gefühle, die jetzt hochkommen dürfen da sein, denn Verlust ist immer hart.
Was ist wirklich wichtig aka deine Grundbedürfnisse
Sobald wieder konstruktive Gedanken möglich sind, frag dich: Was ist jetzt wichtig? Für mich war es im ersten Schritt die Absicherung meiner Familie. Ich entschied ganz bewusst früher als geplant wieder Dienste im Krankenhaus zu übernehmen. Einerseits wusste ich genau, was mich erwartet, es war so leicht wieder einzusteigen, ich liebe diese Arbeit und es sorgte direkt für unsere finanzielle Absicherung.
Was brauchst du, um dich sicher zu fühlen? Was sind deine Grundbedürfnisse und wie kannst du sie so gut es geht gerade absichern?
Sind unsere Grundbedürfnisse nicht erfüllt, wird unser Stresssystem so getigert, dass wir zunehmend die Auswirkungen eines überaktivierten Nervensystems zu spüren bekommen. Ich hatte teilweise sogar Panikattacken aus dem Schlaf heraus, weil ich nie zu Ruhe kam.
Ich kann mich sehr gut regulieren. Normalerweise. Daher war diese Erfahrung für mich so ein AHA! Erlebnis. Durch viel Ruhe, strickte Priorisierung und das Abdecken meiner Grundbedürfnisse, begann ich zu entspannen. Trotzdem achte ich auch heute noch, fast neun Monate danach, sehr darauf nicht wieder in diese Überaktivierung zu schlittern aka Multitasking und allem gerecht werden wollen. Dazu mehr im Abschnitt Klare Grenzen setzen
Deine Grundbedürfnisse zu kennen ist für diesen Schritt essentiell. Als Schaubild kann dir hier die Bedürfnispyramide nach Maslow (siehe Abbildung) dienen, anhand dieser darfst du nun für dich überlegen, was steckt für dich hinter den Ebenen der Defizitbedürfnisse - was sind deine physiologische Bedürfnisse, was ist für dich Sicherheit, welche Sozialen und ICH Bedürfnisse hast du und wie sind diese gerade erfüllt?
Wie gut schläfst du gerade und wie ausgewogen isst du gerade? Hast du ausreichend Essen?
Wie abgesichert bist du gerade? Wie kannst du für Sicherheit für deine Grundversorgung und dein Wohnen sorgen? Wie sicherst du dich ab, für den Veränderungsprozess, um hier stabil zu sein?
Kannst du erkennen, was für dich wirklich wichtig ist in Liebe, Freundschaft und Gemeinschaft - kannst du erkennen, was davon bereits da ist? Hier haben wir oft blinde Flecken und ein genauerer und ehrlicher Blick lohnen sich 🖤
Wie viel Wertschätzung und Anerkennung gibst du dir bereits selbst? Natürlich sind diese von Außen toll, doch nur durch Sicherheit in dir Selbst, Wertschätzung für dich selbst, wirst du hier wirkliche Erfüllung erfahren.
Entwicklung und Wachstum brauchen diese Stabilität in der Basis. Setze dich mit dir selbst ehrlich und kritisch auseinander und sei auch hier wieder liebevoll und verzeih dir, wenn du merkst, dass du bisher vielleicht nicht die besten Entscheidungen getroffen hast und dir deine Fehler der Vergangenheit klar werden. Wir sind alle nur Menschen. Wir sammeln Erfahrungen und dadurch wachsen wir und darum geht es ja gerade:
Aus deiner Stressspirale gestärkt herauszuwachsen.
Lerne dich wirklich kennen
All diese Fragen werden dich mehr und mehr zu dir selbst führen. Du wirst dich selbst immer besser kennen lernen und das ist sehr wichtig, um die nächsten Schritte zu gehen.
2) Wer bin ich eigentlich und was will ich?
Viele Menschen haben eine ungefähre Vorstellung von ihrem Leben und vielleicht auch ein Ziel. Doch hast du dich schonmal gefragt, wer du eigentlich bist, was du wirklich in der Spanne deines Lebens erreichen und erleben willst und vor allem, wie du dich während du lebst, fühlen willst?
Deine Werte
Werte sind wie Leitplanken und spiegeln deine moralische und ideelle Haltung wieder. Lebst du immer gegen deine Werte, kann dich das nachhaltig ausbrennen. Meist fühlt es sich an, wie ein zu enges Kleidungsstück oder eine sehr schwere Last, die wir tagtäglich tragen, ohne zu wissen warum.
Erst wenn wir uns wirklich mit unsere Werten befassen, sie definieren, können wir unser tägliches Leben abgleichen und zunächst erkennen, wo wir gerade entgegen unserer Werte handeln müssen, um dann zu überlegen: Wie geht es anders, meinen Werten gerecht.
Lade dir hier keine mein Werte Worksheet herunter und frag dich erneut, was sind deine und was bedeuten sie genau für dich? Wie kannst du sie leben oder lebst du sie bereits?
Gedanken zum Werteshopping:
Das habe ich diese Woche das erste Mal so gehört. Werteshpping bedeutet, dass wir die Werte aussuchen von denen wir glauben, dass sie besonders nobel und erstrebenswert sind. Es sind jedoch weiterhin nicht deine und vom Außen beeinflusst. Es ist also nicht schlimm Empathie/ Mitgefühl/ Wohltätigkeit auf "nur" auf Platz 10 der eigenen Wert zu haben. Du darfst diesen Wert trotzdem leben, ihn regelmäßig ausleben. Bei deinen Kernwerten darfst du jedoch "wertfrei" sein und darfst die Stimme ausblenden, die dir sagt, dass deine Werte nicht nobel genug seien.
Bei dieser Übung geht es um dich und dein Wohlbefinden. Was brauchst du wirklich? Was brauchst du, um in Balance zu sein und dich regelmäßig auch im Alltag aufzutanken. Was gibt dir Kraft und nimmt sie dir nicht. Nur so wirst du zunehmend Entscheidungen treffen, die im Einklang mit deinen Werten sind, deine Grenzen anhand dieser setzen können und auch schwere Entscheidungen zunehmend sicherer treffen, weil du weißt, was du brauchst und willst.
Deine Ziele und Vision
Alle Welt spricht von einer Vision im Leben und tatsächlich habe ich im Zuge meiner Gründung erfahren können, was das verändert. Mein großes Ziel ist mein Anker und gibt mir eine Richtung und ich kann mich immer wieder fragen:
Was ist der nächste Schritt?
Doch gehen wir mal einen Schritt zurück und gehen in die Situation, in der es darum geht aus deiner Stressspirale auszusteigen. Auch hier ist eine Vision wichtig, auch wenn sie dann vielleicht zunächst ein Etappenziel ist. Das reicht uns.
Frag dich zunächst, wie will ich mich täglich fühlen? Werte nicht, schreib es auf. Überlege dir, wie du deine Zeit verbringst, wie sich diese Zeit anfühlt und wie sich dein Arbeiten anfühlt? Welche Bilder siehst du und welche Gefühle fühlst du?
Mein Tipp für die Visionsarbeit ist ein Moodboard zu gestalten, denn es wird Momente geben, in denen es schwer fällt auf die Idee deiner Vision zuzugreifen und hier kann ein Moodboard helfen, dich zu erinnern.
Deine Stärken & Schwächen
Wusstest du, dass wir alle Stärken haben, die wir gar nicht wahrnehmen? Wir sind so gut darin und es ist fr uns so normal, dass wir uns eher fragen, warum können das die anderen nicht. Ist doch so logisch. Es lohnt sich also deine Stärken zu erkunden.
Ich habe hier einen kostenfreien Test für dich mit dem du einmal schwarz auf weiß deine Stärken gespiegelt bekommst. Durch zahlreiche Fragen wird anhand deiner Antworten eine Übersicht deiner Stärken erstellt und es ist unglaublich augenöffnend.
Der VIA Charakter Stärken Test stammt aus dem Bereich der positiven Psychologie. Der Test ist kostenfrei durchführbar und zeigt dir deine Stärken anhand einer Übersicht wieder, die nach dem Test via Mail zugesendet bekommst.
Im Bewusstsein deiner Stärken und weniger ausgeprägten Fähigkeiten kannst du erkennen, warum dir manches leichter fällt als anderen und manches schwerer. Du kannst überlegen, wie genau du deine Stärken für neue Aufgaben oder aktuelle Herausforderungen oder im Veränderungsprozess anwenden kannst.
Aus deinen Stärken heraus zu agieren und zu entscheiden, schützt deine Energiereserven und auch das ist essentiell für deinen Erholungs- und weiteren Lebensweg.
Ganz ehrlich, ich dachte das habe ich gemacht. Was mich zum Ausstieg aus der Klinik brachte und zur Gründung meines Unternehmens. Ich kannte meine Vision, meine Werte und auch meine Stärken. Trotzdem habe ich mich wieder hingesetzt, habe die Übungen nochmal gemacht und habe mir angeschaut, warum sich manches in meinem Leben gerade so mühsam anfühlt und was auch, was mich emotional triggert. Gerade hinter großen Gefühlen, liegen meist unerfüllte Bedürfnisse.
Durch so viel Erkenntnisse über uns selbst geht es nun zu einem echten Übungsfeld, dem Grenzen setzen.
3) Klare Grenzen setzen
Puuh! Ein krasses Thema, kann ich dir sagen. Wenn du anfängst Grenzen zu setzen, einfach mal NEIN zu sagen, fühlt es sich an, wie Glatteis. Unsicher, rutschig, du rutschst und schlitterst dann doch wieder über deine eigenen Grenzen hinaus, um Platsch festzustellen, dass es nicht so leicht ist, wie zunächst gedacht.
Vor allem, die Reaktionen deines Umfeldes auf deine neu kommunizierten und gesetzten Grenzen, ist teils sehr hart und das gilt es auszuhalten. Dabei wirst du die Erfahrung machen, dass deine innere Stimme sehr laut werden kann auf dem "das kannst du doch nicht machen" -Kanal, was denken dann bloß die Anderen?
Die wirkliche Arbeit ist das Halten deiner Grenzen. Es bedeutet immer wieder für dich einzustehen und anhand, deine Werte, deiner vorhanden Zeit und Energie und deiner Bedürfnisse zu entscheiden.
Dieses Thema ist ein eigenes großes Thema. Ich möchte es als ganz eigenen Blogartikel einmal aufgreifen, weil Grenzen setzen nicht einfach NEIN sagen bedeutet. Es hat so viele Ebenen:
- die eigenen Grenzen kommunizieren
- die Reaktion des Gegenübers (aus-) halten
- die eigenen Grenzen überprüfen, immer wieder nachjustieren und wahren
- erneut klarere Grenzen setzen und eine klare innere Haltung entwickeln
Ein ständiges Übungsfeld und stetige Selbsterfahrung. Letztlich liegt hier meist unser größtes Potential, was unsere Energiereserven angeht. Wenn wir uns wirklich nur mit dem befassen, was in unserer Verantwortung und in unserem möglichen Beeinflussungsrahmen liegt, sparen wir so viel wertvolle Energie.
4) Zeitmanagement & Planung
Mein aktuell größtes Arbeitsfeld ist meine Planung & mein Zeitmanagement. Mein Ziel dabei ist einen ausgewogenen Wechsel zwischen Arbeit & Regenerationsphasen zu schaffen. Durch meine große Leidenschaft für meine Arbeit fällt mir das echt schwer. Doch auch ein zum Beruf gemachtes Hobby braucht Regenerationsphasen zum Auftanken.
Spannend für mich als Scannerin (gekennzeichnet durch viele Interessen, eine hohe Auffassungsgabe und den Spaß an komplexen Prozessen und Aufgaben, mit der Herausforderung den Fokus zu halten und dranzubleiben) ist die Konzentration zu halten, keine ungeplanten ToDos zu verfolgen und mich dabei nicht zu langweilen und dann aus meinem System auszubrechen. #storyofmylife
Mir haben die vorherigen Erkenntnisse sehr geholfen hier Struktur rein zu bekommen. Denn durch all das Wissen über mich und mit meiner Vision als Leitbild hatte ich schnell eine erste Struktur für mich gefunden.
Was ist mit dir?
Kannst du Arbeitsphasen und Erholungsphasen gut trennen?
Wie anstrengend ist dein Familienleben gerade und gibt es hier Erholungsinseln, die du dir schaffen kannst?
Wie viel Raum schaffst du und nimmst du dir für Bewegung und Erholung?
Im nächsten Monat möchte ich näher auf die 4 Bereiche eingehen, die wir für ein gesundes und erfülltes Leben brauchen und dazu gehört eben auch die körperliche Gesundheit, die wir durch Ernährung und Bewegung versorgen müssen (das sage ich selten, doch hier ist es so), denn auch unserer mentale Stärke wird nachhaltig durch unser körperliches Befinden beeinflusst.
Letztlich bringen dir die im nächsten Punkt aufgeführten Stressreduktionstools wenig bis nichts, wenn du keine Zeit dafür hast oder sie nicht regelmäßig einbaust.
5) Tools zur Stressreduktion
Es gibt nicht DIE Tools, die deinen Stress reduzieren werden. Es ist eher eine Kombination aus all dem, was ich dir bisher beschrieen habe und vor allem darfst du testen, was für DICH funktioniert. Es braucht nicht 1000 Std Meditation, auch 10 Minuten verändern bereits viel, wenn du regelmäßig dranbleibst. Auch deine Entspannungsfähigkeit ist wie ein Muskel und kann trainiert werden.
Ich möchte hier wirklich praktikable und von mir erprobte Tools aufzählen, daher ist diese Auflistung nicht vollständig, dafür im Selbsttest erprobt:
Calm - die App (unbezahlte Werbung)
Calm ist eine App, die geführte Meditationen und Entspannungsübungen anleitet. Es gibt auch Themenbezogene Meditationen, welche über mehrere Übungen ein Thema, wie Selbstsicherheit, Selbstliebe oder Mut aufgreifen und in der angeleiteten Meditation durch Fragen beleuchten.
Die App gibt es kostenfrei in der Basisversion mit dem Daily Calm - einer Meditation pro Tag. Ich nutze die App in der bezahlten Variante und bin begeistert. immer wenn mir danach ist, meine Gedanken schwirren, nutze ich die geführten Meditationen (auch Gehmeditationen) als Anker.
Spazieren gehen/ Naturpausen
Das Gehen in der Natur hat gleich mehrere positive Effekte. Zum einen ist regelmäßige Bewegung wichtig für unsere körperliche Gesundheit zum Anderen hat besonders die Natur eine beruhigende und erdende Wirkung.
Das bewusste einbauen von Bewegung (Spazieren gehen und auch Sport) ermöglichen das mentale Abschalten, hilft deine Gedanken zu ordnen und kann dazu beitragen deinen tag zu ordnen, indem jeder Bewegungspause nach der Arbeitsphase, deine Familien- und Freizeit beginnt.
Mit Fokus im Hier und Jetzt
Sei zu 100% anwesend. Übe dich darin, dein Multitasking zu beenden und sei präsent in deinen Arbeitszeiten und auch in deinen Erholungsurlaub- und Familienzeiten.
Oft merken wir gar nicht, wie wir mit unseren Gedanken immer bei etwas anderem sind. Während des Spazieren planen wir schon das Essen und Einkaufen fr nächste Woche und während wir bei den Kindern sind, schreiben wir noch schnell eine Mail nebenher. Irgendwie werden wir jedoch abgelenkt und müssen immer wieder neu beginnen zu denken.
Fokus tut also nicht nur sehr gut für die innere Ordnung, sondern spart letztlich auch Zeit.
Meditation
Nachweislich bewirkt Meditation eine Reduktion des empfundenen Stresslevels und kann dazu beitragen dein Gemüt auszugleichen. Oft wird der Meditation nachgesagt, man müsse alle Gedanken abschalten und bewusst nichts denken. Dabei empfinde ich es eher so, dass ich mich als Beobachter meiner Gedanken in meinen Geist setze und ihnen zuschaue. Manchmal stürmt es un ´d ich darf warten bis der Sturm sich lichtet, um dann zu erholen.
Je regelmäßiger ich meditiere, umso seltener treffe ich auf meine inneren Stürme. Wie bereits mit der Calm App vorgestellt, gibt es zahlreiche angeleitete Einstiege in die Meditation. Einen Versuch ist es wert.
Autogenes Training und Progressive Muskelrelaxation nach Jacobsen
Ich möchte beides hier nicht missen, denn bereits als Kind habe ich das autogene Training erlernt und es hat mich unterstützt während ich als Jugendliche erstmals Einschlafprobleme hatte und wenn ich so richtig aufgeregt war.
Ich empfinde es der Meditation als sehr ähnlich und durch die feste Abfolge der Schritte ähnelt es sehr einer angeleiteten Meditation.
Beide Methoden können als Hörbuch erworben und direkt angewendet werden oder über Kurse erlernt werden.
6) Commitment - ein Abkommen mit dir selbst
Mach es verbindlich für dich. Veränderungen sind immer schwer und du stößt irgendwann auf inneren Widerstand. Umso wichtiger ist es wirklich umzusetzen.
Setz dich wirklich hin und mach die Übungen, stell dir die Fragen und überlege dir eine Tagesstruktur, die Raum schafft für Erholung und Lebensfreude! Genuss ist einer der Dinge, die wir so oft vernachlässigen und als erstes ausfallen lassen, wenn wir Busy sind. Doch es nährt deine Seele und schafft Ressourcen, wenn unvorhergesehene Herausforderungen auftauchen.
Mach es verbindlich und halte dich an deine Erholungsmomente! Bewege dich regelmäßig auch im Alltag und beende die Arbeit, um den Tag mit Fokus auf deine Familie und deinen Partner abzuschließen.
7) Die ewig Übende
Zuletzt bleibt immer wieder eines zu sagen: Ein nachhaltig gesundes Leben und der Weg raus aus der Stressspirale ist ein Prozess. Es braucht dein Dranbleiben und das regelmäßige Nachjustieren. Es wird Rückschritte geben und erneute Verzweiflung.
Nachhaltige Veränderung braucht jedoch diesen Prozess, denn es braucht eine Veränderung in deinem Denken, denn deine Gedanken sind die Grundlage für jede Entscheidung und jedes Handeln, was wiederum die Ergebnisse in unserem Leben bringt.
Das große Stichwort hier ist Selbstverantwortung. Während es im ersten Moment wirklich hart ist, zu erkennen, dass wir wirklich für jedes unserer Ergebnisse zumindest Mitverantwortlich sind und unsere Entscheidungen auf dem Weg uns an diesen Punkt geführt haben, ist die Erkenntnis im nächsten Schritt umso kraftvoller:
Du kannst ab sofort auf alles bewusst Einfluss nehmen. Überlege dir dein Ziel und was dich dort hinführt. Test aus, wie sich deine veränderte Reaktion auf dein Umfeld auswirkt. Entscheide bewusst, welcher Konflikt sich lohnt und welcher nicht und dir einfach Energie spart.
Dieser Beitrag ist persönlicher und länger geworden als geplant. Jedoch geben mir persönliche Geschichten immer das Gefühl, dass auch für mich eine Veränderung möglich ist und das war mir hier sehr wichtig.
Wir verlieren viel zu viele großartige Menschen mit viel Potential an den Burnout. Hier braucht es Prävention und Bewusstsein und wenn ich nur einem Menschen mit diesem Artikel das Gefühl geben kann, dass ein erfülltes, gesundes Leben möglich ist auch wenn ich meiner beruflichen Passion und Ambition folge, dann habe ich mein Ziel erreicht.
Tatsächlich ist Female Empowerment und gesundes Arbeiten einer meiner Leidenschaften. Ich glaube an gesunde Arbeitswelten durch Persönlichkeitsentwicklung und Selbst- Bewusstsein / Selbsterkenntnis. und ich glaube daran, dass wir durch eine gesunde körperliche Grundlage durch gezielten medizinischen Support auch Arbeiten und ein ganz normales Familienleben sehr erfolgreich vereinen können.
Ich freue mich auf dein Feedback und deine Erfahrungen zu dem Thema. Vielleicht hast du auch Fragen oder Themenwünsche, dann schreib mir gerne an kontakt@dr-franziska-rudolph.com oder einfach hier in den Kommentaren.
Schön, dass du hier bist!
Von Herzen,
Deine Doc Franzi
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Stress ist nur ein Trigger für belastende und energieraubende Symptome. Durch die Entwicklung eines gesundes Lebensstils basierend aus unterstützender Ernährung und nachhaltig gesundem Lebensstil mit der dafür notwendigen inneren Haltung, entsteht ein ganz neues Lebensgefühl.
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